Dienstag, 12. Juni 2018

Liebe macht die Menschen dumm

Gefunden im Buch "Die schönsten Volkslieder", herausgegeben von Walter Hansen, Bassermann Verlag 2004.



Capo 3 in F

Sie [D]ging zum [A]Sonntags[D]tanze, 
schon [D]klang Mu[A]sikge[D]tön,
und [Bm]sie im [F#m]grünen [Bm]Kranze,
sie [E]war so wunder[A]schön,
und [A]sie im grünen [D]Kranze,
sie [E]war so [A]wunder[D]schön.

Heut, dacht ich, darfst du's wagen,
du kannst ja mit ihr gehn,
Ihr dies und jenes sagen
und ihr dein Herz gestehn.

Ich ging ihr nach: sie eilte
dahin am Lärchenhain;
und wo der Weg sich teilte,
da holt ich sie erst ein.

Sie fragte, was ich wollte.
Und ach! Ich wusste nicht
was ich ihr sagen sollte,
mir brannte das Gesicht.

Und was ich endlich sagte?
Mir war nicht wohl dabei,
ich sagte nichts, und fragte,
ob heute Sonntag sei?

Die lose Hirtin machte
ein Stirnchen ernst und kraus;
sie sah mich an und lachte
mich blöden Knaben aus.

Wenn das so mit mir bliebe,
ich würd' am Ende stumm.
Ach glaubt es nur: die Liebe
sie macht den Menschen dumm!


Christian August Tiedge dichtete die Romanze 1827 in Halle auf eine alte Volksweise. 

Der Volksmund sang sich den Text jedoch "zurecht".

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